Pflegeexpertin/Pflegeexperte

Stoma, Kontinenz und Wunde

Nach dem Curriculum der FgSKW e.V.

(FACHGESELLSCHAFT STOMA, KONTINENZ, WUNDE)

"Patienten und Betroffene mit künstlichen Stuhl- und Harnableitungen oder mit Kontinenz- und Wundheilungsstörungen, benötigen zur Rehabilitation und Lebensbewältigung, vielfältige medizinisch-pflegerische und sozial-psychologische Unterstützung durch speziell qualifizierte Pflegekräfte. Zu diesem Zweck sind Pflegeexperten Stoma, Kontinenz und Wunde (in der Folge kurz „Pflegeexperten SKW“), als examinierte Pflegefachkräfte mit Weiterbildung, in diesem speziellen Gebiet der Gesundheits- und Krankenpflege tätig. Ihr Aufgabengebiet umfasst die Pflege, Beratung, Schulung und Anleitung zur Rehabilitation dieser Patienten und Betroffenen. Ihre Arbeitsbereiche sind Akut-Krankenhäuser, Rehabilitations- und Pflegeeinrichtungen, aber auch der ambulante Bereich. Zielsetzung ist insbesondere die Stärkung der Autonomie, um den Betroffenen ein selbstbestimmtes Leben und die Wiedereingliederung in das gewohnte Umfeld und den Beruf zu ermöglichen." (Zitat Berufsbild FgSKW e.V.)



Kursleitung

Brigitte Sachsenmaier

Lehrerin für Pflegeberufe, Pflegeexpertin Stoma, Kontinenz und Wunde, Mentorin, Hygienebeauftragte in Einrichtungen der stationären und ambulanten Pflege, zertifizierte Pflegesachverständige, MBSR-Lehrerin 


Ziele der Weiterbildung

Im Mittelpunkt dieser Weiterbildung steht der beratungs- und pflegebedürftige Mensch, der aufgrund unterschiedlicher Gesundheitsstörungen eine Stomaanlage und/oder Harnableitung, Inkontinenz, Wundheilungsstörungen und daraus resultierende spezifische Problemstellungen erhalten/erworben hat. Die Weiterbildung qualifiziert Pflegekräfte für die Pflege und Edukation (Information, Anleitung, Schulung, Beratung) betroffener Menschen in ihrem Lebensumfeld und den verschiedenen Pflegesettings. Die Pflegeexpertinnen SKW begleiten Betroffene, auch bei den sich aus den Grundleiden ergebenden Problemen, wie z.B. Ängste, Schmerzen, Hautpflege, Beratungsdefizite etc.. Die Weiterbildung soll professionell Pflegende insbesondere für folgende Aufgaben qualifizieren:

  • Umfassende aktivierende Pflege und Betreuung der Betroffenen und ihrer Angehörigen aller Altersstufen unter Berücksichtigung ihrer individuellen Situation,
  • Begleitung, Unterstützung und Anleitung der Betroffenen und ihrer Angehörigen bei der Auseinandersetzung mit der Krankheit, ihrer Prognose, der Behinderung, des Sterbens,
  • Assessment, Planung, Durchführung, Überwachung von pflegerischen Interventionen einschließlich der Evaluation,
  • Mitwirkung bei der Erstellung von Pflegekonzepten, Standards, Behandlungs- und Pflegepfaden, Richtlinien und Leitlinien,
  • Planung und Organisation des pflegerischen Ablaufs, der Überleitungspflege, des Entlassmanagement, Kooperation mit dem multiprofessionellen Team und mit Bezugspersonen, Selbsthilfeorganisationen und anderen Versorgungsbereichen,
  • Beratung und Unterstützung bei diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen,
  • Gesundheitsförderung und Prävention,
  • Edukation pflegender Bezugspersonen und Pflegeassistenten,
  • Fachliche Beratung, Anleitung und Schulung von Pflegefach- und Pflegehilfskräften,
  • Mitwirken bei pflegewissenschaftlichen und medizinischen Studien,
  • Anfertigen von fachlichen Publikationen,
  • Mitwirken bei qualitätssichernden Maßnahmen,
  • Zusammenarbeit mit Selbsthilfeorganisationen.

Aufbau der Weiterbildung

Die Weiterbildung ist berufsbegleitend in Modulform konzipiert. Die Module erstrecken sich meist über ca. 3-5 Abschnitte und werden jeweils mit einer Modulprüfung abgeschlossen.  

 

Die Weiterbildung beinhaltet insgesamt:

  •          756 Stunden Theorie

  • 160 Stunden Praxis
  • 24 Stunden Hospitation
  • 275 Stunden Selbststudienzeit in der Verantwortung der Teilnehmer


Zielgruppe / Zulassungsvoraussetzung:

  • Pflegekräfte mit dreijähriger staatlicher Ausbildung (Gesundheits- und Krankenpflege; Altenpflege; Kinderkrankenpflege)
  • Sind Module innerhalb der letzten drei Jahre absolviert worden, so wird eine Bescheinigung des Bildungsanbieters über die genauen Inhalte benötigt.

Module der Weiterbildung

Theorie Module:

  • Einführung in die Weiterbildung
  • Theoriegeleitete Pflege
  • Rechtliche und gesundheitsökonomische Grundlagen
  • Patientenedukation und Praxisanleitung
  • Pflegetherapie Stoma
  • Pflegetherapie Inkontinenz und Kontinenzförderung
  • Pflegetherapie Wunde und Fistel
  • Praxismodul
  • Abschlussarbeit

Hospitation:

  • Im Rahmen der Weiterbildung absolvieren die Teilnehmer eine dreitägige Hospitation in angrenzenden Themenbereichen (z.B. Schmerzambulanz, Krankenkassen, Urologischer OP, Paraplegikerzentrum etc.)

 

Praxismodul:

  • Es finden zwei Praktika, mit jeweils 2 Wochen, bei praktisch tätigen Stomatherapeuten statt. Die Stomatherapeuten müssen an einer von der FgSKW anerkannten Weiterbildungsstätte ihre Weiterbildung absolviert haben. Das Praktikum kann nicht beim eigenen Arbeitgeber absolviert werden. Die Praktika finden in den ausgewiesenen Zeiträumen von 3 Monaten statt und werden vom Teilnehmer selbst ausgewählt und organisiert. Bei der Suche nach Praktikumsstellen ist die Weiterbildungsleitung behilflich.

Kosten & Leistungen

die Seminargebühr von 5.200,- Euro beinhaltet:

  • ICW Kursbuch
  • Praxisnahes Lernen
  • Top Dozenten
  • Rundum Versorgung durch das Wundmitte Team
  • Präsentationen zum Download
  • Teilnahmebestätigung
  • FgSKW Zertifikat (nach bestandener Prüfung)
  • ICW e.V. Zertifikat (Basisseminar Wundexperte -nach bestandener Prüfung)


Abschluß / Prüfung

Jedes Modul endet mit einer Modulprüfung.

Dazu zählen schriftliche Ausarbeitungen und Klausuren, mündliche Aufgabenstellungen, Fallbesprechungen, Kurzvorträge oder Praxisaufgaben. Während des letzten Weiterbildungsjahres wird eine Facharbeit erstellt, die sich mit relevanten Themenbereichen auseinander setzt.

Die Facharbeit wird zum Ende der Weiterbildung im Kolloquium mündlich vor dem Prüfungsausschuss verteidigt.